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Partnerschaften als zentrale Faktoren des Erfolges - Zusammenarbeit und gemeinsames Wachsen.
Im Gespräch erzählt Mike Brönnimann, Gründer und Inhaber der Naturkostbar in Uetendorf, von den Anfängen der Naturkostbar und darüber, wie wichtig Partnerschaften für den langfristigen Erfolg sind. Der Thuner Unternehmer arbeitet seit rund 10 Jahren mit uns zusammen.
Pralinen, Schokoladen, Aufstriche, Superfood, Snacks... in Ihrer Manufaktur stellen Sie Naturprodukte in erstaunlicher Fülle her. Wie sind Sie zu dieser Geschäftsidee gekommen?
Ich arbeitete nach meiner Ausbildung zwei Jahre als Konstruktionstechniker, dann wurde es mir zu langweilig. Informatik interessierte mich und ich fand 2001 einen Job als Quereinsteiger in einer grossen Firma. In meiner Freizeit lief ich regelmässig und trainierte für Marathonläufe. Als Leistungssportler beschäftigt man sich zwangsläufig mit dem Thema Ernährung und wie damit die Leistungsfähigkeit verbessert werden kann. Reisen nach Australien und in die USA waren diesbezüglich sehr Aufschlussreich, denn gesunde Ernährung entwickelte sich da zu einem neuen Trend. Es war faszinierend, die Produktvielfalt zu entdecken, die es dort gab: Schokoladenerzeugnisse auf pflanzlicher Basis beispielsweise oder eine Vielfalt von Smoothies und Säften. Das alles kannte man hier noch nicht, vegetarische, geschweige denn vegane Ernährung waren hierzulande kaum existent. Ich sog diese Inputs förmlich auf und zurück in der Schweiz begann ich, eigene Produkte herzustellen. Gleichzeitig war ich fasziniert von der Herstellung veganer Lebensmittel und davon, was geschmacklich möglich war. Es ging relativ schnell, bis ich mit eigenen Produkten auf den Markt in Thun ging. Die Nachfrage stieg rasch und kurz darauf beschloss ich, mich selbständig zu machen. Am 11. Dezember 2010 eröffneten wir den Laden in Steffisburg. Kundinnen und Kunden hatten Einblick in die Produktion und konnten zusehen, wie beispielsweise Schokolade hergestellt wurde oder wie wir unser Öl pressten. Im Sortiment führten wir alle Rohstoffe, die wir auch verarbeiteten – und waren mit diesem Angebot alleine auf weiter Flur.
Was liegt Ihnen bei der Produktion am Herzen, was treibt Sie an?
Ich glaube, es ist immer noch die Faszination, wie man Rohstoffe schonend und kreativ verarbeiten kann, die mich antreibt. Es ist uns allen bei Naturkostbar ein Anliegen, in den gesamten Prozessen Sorge zu tragen – vom Anbau in unseren Partnerbetrieben bis zum Endergebnis im Verkaufsregal. Nach wie vor bin ich begeistert von den unendlichen Möglichkeiten bei der Herstellung und von den Geschmacksexplosionen, wenn eine Rezeptur gelingt. Wir wissen genau, was in unseren Produkten verwendet wird – oder eben nicht. Zusatzstoffe beispielsweise haben darin nichts zu suchen. Genuss, Gesundheit, Kreativität, Nachhaltigkeit – das alles gehört zu unserer Philosophie. Ich tauchte damals als Autodidakt in die Thematik ein, habe gelernt, erlebt und entwickelt. Heute bin ich glücklich, mit einem Team zu arbeiten, das sich ebenfalls dafür begeistert, neugierig bleibt, die Werte unseres Unternehmens mitträgt und sich mit viel Freude einsetzt. Sie sind das Herz der Firma, sie identifizieren sich mit unserer Philosophie. Im Betrieb verlassen wir uns auf deren Flexibilität und auf ihr Engagement. Wir haben Mitarbeitende, die verschiedene Fachbereiche abdecken – ohne deren Mitdenken würde vieles nicht funktionieren.
Sie führen ein Unternehmen mit zwei Standorten (Verkaufsgeschäft Steffisburg & Manufaktur Uetendorf) und mit 19 Mitarbeitenden. Wie finden Sie die ‘richtigen’ Partner, damit Sie den Herausforderungen im Alltag begegnen könnten?
Der Aufbau unseres Netzwerks von Lieferfirmen war und ist ein zentraler Faktor für unseren Erfolg – und die sorgfältige Aufbauarbeit aus unseren Anfängen trägt uns heute noch. Unsere Lieferfirmen müssen strenge Kriterien erfüllen, damit wir uns jederzeit auf die Qualität der Rohstoffe verlassen können. Dieses Prinzip geht über den Einkauf hinaus, beispielsweise wirkten wir bei der Entwicklung von Maschinen für unsere Produktion mit. Die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Wachsen hat bewirkt, dass wir unsere Partnerinnen und Partner gut kennen. Auch in der Evaluation neuer Lieferfirmen verlassen wir uns auf bewährte Auswahlprozesse und auf unser Bauchgefühl, denn nebst den Qualitätszertifikaten ist das Vertrauen ein zentraler Faktor. Ihre Produkte werden aus Rohstoffen aus vielen Ländern hergestellt.
Mit welchen Kriterien wählen Sie Partnerschaften aus?
Tatsächlich versuchen wir möglichst viele Rohstoffe aus der Schweiz zu beziehen, die meisten jedoch stammen naturgemäss aus Ländern in Europa, Asien oder Südamerika. Wir haben einen umfangreichen Fragebogen entwickelt, der ein höchstmögliches Mass an Informationen liefert. Danach folgt das persönliche Kennenlernen, die Prüfung der Produkte, Degustationen oder Qualitätstests. Die Produktion in Uetendorf unterliegt dem schweizerischen Lebensmittelgesetz und somit werden wir bei Herstellung, Sicherheit und Qualität streng überprüft.
Sie arbeiten seit rund zehn Jahren mit dem Zentrum für Treuhand und Immobilien. Was gab für Sie den Ausschlag für diese Zusammenarbeit?
Das Treuhandunternehmen wurde mir von einem Bekannten empfohlen, der bereits mit ihnen zusammenarbeitete. Beide Unternehmen entwickelten sich in den vergangenen zehn Jahren weiter und währenddessen erarbeiteten wir eine gemeinsame Vertrauensbasis. Wir haben Abläufe digitalisiert, die den Alltag deutlich erleichtern und mit denen ich stets den Überblick über die Buchhaltung behalte. Mit Christian Tschanz pflegen wir einen wertvollen persönlichen Austausch, wir besprechen aktuelle Herausforderungen und erhalten wichtige Impulse und Tipps.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft für diese Zusammenarbeit?
Grundsätzlich sind wir glücklich, eine seriöse und zuverlässige Partnerschaft mit ihnen zu pflegen. Wenn ich etwas wünschen könnte, dann dies: Wir sind in einem agilen Markt unterwegs, wo komplexe Kalkulationen ein zentraler Erfolgsfaktor sind. Hier könnten die traditionell treuhänderischen Dienstleistungen noch mit proaktiver, analytischer und strategischer Finanzberatung ergänzt werden. Wenn diese Beratungsdienstleistungen aus einer Hand kämen, wäre dies ein enormer Gewinn.